Goldschmuck als Beitrag zur Vermögenssicherung
Gold hat in Zeiten der Krise Hochkonjunktur. Diese alte Weisheit ist auch in den vergangenen Jahren erneut unter Beweis gestellt worden. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahre 2012 trieben Ängste vor einem Währungscrash in der Eurozone die Kurse rapide nach oben. Zwar hat sich der Goldpreis in den darauf folgenden drei Jahren wieder bei durchschnittlich 1000 Euro je Feinunze stabilisiert, seit der Jahreswende verzeichnet er jedoch einen erneuten Zuwachs von gut 10 %.
Goldpreis ist und bleibt zur Zeit volatil
Eines gleich vorweg: Niemand kann Ihnen mit Sicherheit sagen, wie der Goldpreis sich in mittelfristiger Zukunft entwickeln wird. Weitere Steigerungen sind durchaus denkbar, vor allem wenn es der Weltwirtschaft nicht gelingen sollte, die aktuelle Flaute zu überwinden. Bei einer Genesung der Wirtschaft ist dagegen durchaus wieder mit fallenden Kursen zu rechnen, doch ist es schon aufgrund der ständig steigenden Förderkosten unwahrscheinlich, dass Gold jemals wieder langfristig auf 500 Euro je Feinunze fallen wird. Eine Kurskorrektur auf 800 Euro wäre wahrscheinlich das Höchste der Gefühle.
Nicht Rendite, sondern Vermögenssicherung steht im Vordergrund
Aufgrund dieser Volatilität ist Gold als gewinnbringenden Kapitalanlage im Grunde nur für Zocker interessant. Viel wichtiger ist jedoch seine Rolle bei der Vermögenssicherung – eine Funktion, die es bereits seit Jahrtausenden bestens erfüllt. Während ein 20 Goldmark-Stück aus dem Jahre 1900 heute noch immer eine ähnliche Kaufkraft aufweist wie vor einem Jahrhundert, ist das Papiergeld vergangener Generationen, mag es nun aus dem Kaiserreich, der Weimarer Republik, dem Dritten Reich oder der ehemaligen DDR stammen, heute nur noch Altpapier.
Der ursprüngliche Sinn und Zweck von Gold besteht nicht darin, in kurzer Zeit eine möglichst hohe Rendite zu erzielen (dafür gibt es besser Möglichkeiten, wie zum Beispiel Optionen), sondern sein Vermögen langfristig zu sichern. Im Falle eines Währungszusammenbruchs ist Gold neben Silber eine ideale Ersatzwährung. Nach einer Währungsreform kann es schließlich problemlos wieder zu Geld gemacht werden, nachdem Bargeld und Bankkonten entwertet worden sind.
Vor- und Nachteile von Goldschmuck zur Vermögenssicherung
Neben Barren und Anlagemünzen eignet sich auch Goldschmuck für diesen Zweck. Er hat im Gegensatz zu den beiden Erstgenannten auch den Vorteil, als ästhetischer Gebrauchsgegenstand zu dienen, an dem man sich täglich erfreuen kann.
Da Gold als Mittel der Vermögenssicherung immer einen gewissen Wert behalten wird, ist Goldschmuck auch nicht ausschließlich als finanzielle Ausgabe, sondern auch als Wertspeicher zu sehen. Im Gegensatz zu Münzen und Barren hat er in Form von Ketten, Ringen und Ohrringen zudem den Vorteil des geringen Gewichts von in der Regel wenigen Gramm. Denn wer in Krisenzeiten eine ganze Unze Feingold für einen Zentner Kartoffeln oder einen Eimer Kohlen hergeben muss, der würde schließlich ein denkbar schlechtes Geschäft machen. Dafür sind die Aufschläge, die man für Fertigung und Markennamen zahlt, in der Regel pro Masseneinheit deutlich höher als bei Barren und Münzen.
Darauf sollten Sie achten
Wer seinen alten Goldschmuck loswerden möchte, der kann ihn jederzeit zum aktuellen Schmelzpreis wieder verkaufen. Achten Sie daher am Besten schon beim Kauf darauf, keinen übermäßigen Aufpreis gegenüber dem Goldpreis zu zahlen. Da die Herstellung von Schmuck aus Rohgold jedoch einen Mehrwert darstellt, ist mit kleinen Aufpreisen immer zu rechnen. Sie müssen in Kauf genommen werden.
Besonders gut eignet sich Goldschmuck aus Feingold (999er) für die Vermögenssicherung. Er hat den Vorteil, dass es problemlos wieder eingeschmolzen werden kann und wahrscheinlich beim Verkauf einen etwas höheren Preis erzielt. Legierungen wie Rotgold (mit Kupfer) und Weißgold (mit Silber) sind dagegen im Alltag resistenter gegen Abnutzungen. Der Reinheitsgrad sollte jedoch nach Möglichkeit nicht unterhalb von 925 liegen, da mit sinkendem Goldanteil die Chancen für eine günstige Wiederveräußerung zunehmend geringer werden. Ebenso sollten Sie für die Vermögenssicherung von allzu aufwändig im Verbund mit anderen Metallen oder mit Edelsteinen gefertigten Schmuckstücken Abstand nehmen. Letztere erzielen im Wiederverkauf ohnehin praktisch nie mehr auch nur annähernd den Kaufpreis. Bevorzugen Sie lieber einfache Stücke wie Goldketten oder Trauringe (auch wenn man diese wohl nur in äußerster Not wird hergeben wollen).
Zum Zwecke einer späteren Veräußerung ist es nämlich immer besser, Goldschmuck zu besitzen, dem man seinen Charakter auch deutlich ansieht. Der Reinheitsgrad ist übrigens üblicherweise an unauffälliger Stelle eingeprägt. Achten Sie in jedem Fall darauf, nur von seriösen Händlern zu kaufen. Wer seinen Goldschmuck wieder zu Kapital machen möchte, der sollte sich zudem vorher über den aktuellen Schmelzpreis informieren und gegebenenfalls mehrere Angebote einholen, um nicht übervorteilt zu werden. Dieser Preis liegt allerdings stets etwas unterhalb des aktuellen Goldpreises.
Fazit
Schließlich sei darauf hingewiesen, dass bei Goldschmuck immer der ästhetische Gebrauchswert als Kaufgrund im Vordergrund stehen sollte. Die Vermögenssicherung ist lediglich als Sekundärfunktion zu betrachten. Wer Goldschmuck kauft, um ihn als Kapitalanlage in einem Tresor aufzubewahren, der handelt falsch. Wer dagegen sich oder anderen damit eine Freude damit machen möchte und gleichzeitig den Hintergedanken der langfristigen Vermögenssicherung im Kopf hat, der tut das Richtige. Denn einen gewissen Wert, der sich üblicherweise am Goldpreis orientiert, wird Goldschmuck immer behalten, auch über Generationen.
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